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Gut Lammershagen

Geschichte und Geschichten

Gutshof Lammershagen

Der Gutshof in Lammershagen präsentiert sich mitten in der Holsteinischen Schweiz zwischen Bellin und Selent. Der Besucher erhascht einen Blick auf das private Hofgelände durch das wunderschöne Torhaus, das 1743 von Margarethe Hedwig von Ahlefeldt nach den Plänen von Dallin, einem sehr gefragten Baumeister seiner Zeit, errichtet wurde.
Hühnengräber, Steinwerkzeuge, Wälle und Kuhlen, angestaute Teiche, durch Rodung entstandene Felder und Wiesen zeigen uns eine lange Geschichte der Besiedelung, der durch die letzte Eiszeit so schön geformten Landschaft. Die mit der Völkerwanderung im 8. Jh sesshaft gewordenen Slawen wurden im 12. Jh von den Sachsen verdrängt und eine Lehnsherrschaft etabliert, deren unterste Glieder die Güter des Landadels waren. Ein solches Lehen war auch „Lamberts Bezirk“ oder eben, in altem Deutsch, „Lammershagen“, das erstmalig 1346 urkundlich erwähnt wurde.

Unter den Eigentümern finden sich viele aus der Holsteinischen Geschichte bekannte Namen wie die Rantzaus, die Reventlows, von Buchwaldts, und Ahlefeldts, Graf von Baudissin und schließlich Graf von Blome, dem Erbauer der Blomenburg. Im Laufe der Zeit wandelte sich die Bedeutung der Güter von der Herrschaft zur Wirtschaft, also von der bloßen Besteuerung und Dienstpflicht der Untertanen zur eigenständigen Land- und Forstwirtschaft in den großen Strukturen, wie wir sie heute auf den Gütern kennen. Bei der Rodung der Waldflächen spielten die Glashütten im 17. Jh eine große Rolle, die große Mengen Brennholz zum Heizen der Glasöfen benötigten und deren Siegelflaschen ein früher Exportschlager unseres Landes waren. Kleiner Tipp: Die Siegelflaschen dieser Zeit sind heute zu sehen im Kreismuseum in Plön. In der nachfolgenden Zeit entstanden die ältesten erhaltenen Gebäude des Gutes – das Torhaus (1743) und das Herrenhaus von 1748, sowie die beiden großen Reetdachscheunen.

Erst nach Ende des 18. Jh. wurde es auch Bürgerlichen gestattet Landgüter zu erwerben. In Lammershagen tat dies 1812 der Hamburger Reeder Miles Slomann, dessen Erben es 1901 an den Itzehoer Fabrikanten und Reeder Carl Hirschberg verkauften, als dessen Großneffe ich der heutige Eigentümer bin.
Aufgewachsen bin ich auf dem Gut Perdoel, das am Anfang des 18. Jh bei Margarete Hedwig von Ahlefeldt in einer Hand mit Lammershagen war und die auf beiden Betrieben, die heute erhaltenen Torhäuser erbauen ließ. Hierbei wurde die Glocke des Lammershagener Vorgängerbaues von 1630 im Perdoeler Torhaus „recycelt“, wo sie noch heute schlägt.
Hühnengräber, Steinwerkzeuge, Wälle und Kuhlen, angestaute Teiche, durch Rodung entstandene Felder und Wiesen zeigen uns eine lange Geschichte der Besiedelung, der durch die letzte Eiszeit so schön geformten Landschaftt. Die mit der Völkerwanderung im 8. Jh sesshaft gewordenen Slawen wurden im 12. Jh von den Sachsen verdrängt und eine Lehnsherrschaft etabliert, deren unterste Glieder die Güter des Landadels waren. Ein solches Lehen war auch „Lamberts Bezirk“ oder eben, in altem Deutsch, „Lammershagen“, das erstmalig 1346 urkundlich erwähnt wurde.

Text: Ludwig Hirschberg
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